Boxberg

Dekarbonisierung

Vom Braunkohlestandort zum Vorreiter

Die Region um Boxberg/O.L. blickt auf eine lange Geschichte als Zentrum der ostdeutschen Braunkohlewirtschaft zurück. Einst zählte das Kraftwerk Boxberg zu den größten Energieerzeugern der DDR heute steht die Region vor einem grundlegenden Wandel.

Mit der Ansiedlung zukunftsweisender Projekte entwickelt sich Boxberg zu einem Modellstandort für Dekarbonisierung und nachhaltigen Umbau. Dazu gehören der neue UBA-Standort in Cottbus mit dem Forschungsschwerpunkt Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr, die Carbon LabFactory Saxony zur Entwicklung biobasierter Carbonfasern in Boxberg sowie der LEAG-Solarpark Boxberg, der bereits heute grünen Strom für die Energiewende liefert.

Diese Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Strukturwandel gelingen kann innovativ, regional und klimafreundlich.

Dekarbonisierung & Strukturwandel

Neue Impulse für die Lausitz

Mit der Eröffnung eines neuen Standorts des Umweltbundesamts (UBA) in Cottbus und mehreren zukunftsweisenden Projekten in Boxberg/O.L. nimmt die Lausitz eine Schlüsselrolle im klimafreundlichen Umbau der Industrie- und Energieregion ein.

Umweltbundesamt: Forschung zur Dekarbonisierung in Cottbus

Seit April ist das Umweltbundesamt mit einer neuen Außenstelle in Cottbus vertreten. Zehn Mitarbeitende werden dort künftig zur Dekarbonisierung in Industrie und Verkehr forschen. Präsident Dirk Messner betont. Besonderes Augenmerk liegt auf der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, um nachhaltige Lösungen praxisnah zu entwickeln und umzusetzen.

Die Dekarbonisierung unserer Industrie ist eine zentrale Weichenstellung auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Boxberg/O.L.

Vom Kohlekraftwerk zur Hightech-Region

Die Gemeinde Boxberg in der Oberlausitz, einst bekannt für ihr Braunkohlekraftwerk, entwickelt sich zum Innovationsstandort des Strukturwandels.
Ein zentrales Leuchtturmprojekt ist die Carbon LabFactory Sachsen – ein Forschungszentrum für neuartige Carbonfasern, das gemeinsam von Bund, Land Sachsen und der TU Chemnitz getragen wird.

Das Projekt schafft nicht nur neue Perspektiven für Forschung, Gründungen und Industrieansiedlungen, sondern auch hochwertige Arbeitsplätze in der Region.

Dr. Mario Naumann, wissenschaftlicher Leiter.

Erstmals wird hier die Carbonfaserforschung ganzheitlich vom Molekül bis zum fertigen Bauteil gedacht.

Grüner Strom aus der Region

Solarpark Boxberg

Zusätzlich entsteht mit dem Solarpark Boxberg ein neuer Baustein der erneuerbaren Energieversorgung:

  • Fläche: 23 Hektar

  • Leistung: 25 MWp

  • Stromerzeugung: bis zu 26.000 MWh/Jahr

Entwickelt wurde der Park durch EP New Energies (EPNE), errichtet von BELECTRIC. Er ist Teil der GigawattFactory-Initiative der LEAG, die sich dem Ausbau grüner Energie in der Lausitz widmet – mit starker Unterstützung durch die Kommunen und Landesregierung.

Ein starkes Zeichen für nachhaltige Transformation

Ob durch Forschung, Energiegewinnung oder Unternehmensförderung – die Region Lausitz zeigt, wie Dekarbonisierung, Innovation und regionale Wertschöpfung Hand in Hand gehen können. Mit Initiativen wie dem UBA-Standort, der Carbon LabFactory und Projekten wie dem Solarpark Boxberg entsteht ein zukunftsfähiges Ökosystem für Klimaschutz und Strukturwandel.

Offene Zukunft der Fernwärmeversorgung nach Kraftwerksausstieg

Herausforderungen und Lösungswege für eine sichere und klimafreundliche Wärmeversorgung in der Lausitz

Boxberg steht vor einer umfassenden Neuausrichtung seiner Fernwärmeversorgung, da der Kohleausstieg eine Abkehr von fossilen Energieträgern erforderlich macht. Im Mittelpunkt der kommunalen Wärmeplanung steht das Ziel, eine nachhaltige, klimaneutrale und zukunftsfähige Versorgung sicherzustellen. Dabei spielen innovative Methoden des Carbon Managements eine entscheidende Rolle, um die Emissionen konsequent zu reduzieren und langfristig Klimaneutralität zu erreichen.

Die Finanzierung der Wärmeplanung wird derzeit geprüft. Fördermittel auf Landes- und Bundesebene – beispielsweise aus dem STARK-Programm – sollen genutzt werden, um die Umsetzung aktiv und finanziell tragbar zu gestalten. Eine frühzeitige Antragstellung ist dabei wesentlich, um die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger gering zu halten.
Boxberg setzt auf enge Kooperation mit Nachbarkommunen und externen Partnern, um Synergien zu schaffen und Best-Practice-Lösungen zu entwickeln. Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentrales Element des Carbon Managements: Neben der Dekarbonisierung des Energiesystems werden auch innovative Ansätze zur CO₂-Reduktion und -Speicherung geprüft.
Transparenz, Bürgerbeteiligung und Verlässlichkeit stehen im gesamten Prozess im Vordergrund. Die Bevölkerung wird kontinuierlich informiert und in die Entscheidungsfindung einbezogen, um Akzeptanz und Planungssicherheit zu gewährleisten.
Mit dieser strategischen Wärmeplanung schafft Boxberg die Grundlage für eine klimaneutrale, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung und übernimmt Verantwortung für eine aktive und nachhaltige Gestaltung des regionalen Strukturwandels.